Den Hembach ins Licht der Öffentlichkeit gerückt

Mit einer Vortragsveranstaltung mit Fotoschau startete der Obst- und Gartenbauverein Schwanstetten sein zweiteiliges Programm „Hembach“. Ziel war es, das Heimatgewässer Schwanstettens und seine Bedeutung für seine Anrainer einer breiteren Öffentlichkeit vorzustellen.

Vereinsvorstand Fritz Schrödel, der die Idee geboren hatte, konnte mehr als 60 Gäste, darunter Bürgermeister Robert Pfann und Kreisheimatpflegerin Dr. Anett Haberlah-Pohl, bei der Auftaktveranstaltung „Der Hembach - von der Quelle bis zur Mündung“ im Gasthof „Zum Schwan“ in Schwand begrüßen. Zunächst stellte sein Namensvetter Horst Schrödel, Heimatpfleger und Archivar aus Pruppach bei Pyrbaum, den Lauf des Hembachs von der Quelle, die sich nördlich von Pyrbaum befindet, bis nach Dürrenhembach mit einem Lichtbildervortrag vor. Anschließend zeigte Gerhard Rotheneichner seine Fotoschau „Der Hembach“. Mit großartigen Bildern, ansprechend musikalisch untermalt, nahm er die Besucher auf eine kleine Reise entlang des Hembachs von seinem Ursprung bis zur Mündung in die Rednitz mit. „Diese Bilder hätten es verdient, als Kalender oder als Bildband veröffentlicht zu werden“, stellte 2. Vorstand Wilhelm Kleinlein bei seinem Dank an den Hobbyfotografen fest. Der Beifall der Teilnehmer bestätigte diese Feststellung.

Zwei Tage später fand der zweite Teil der Veranstaltung, eine Radtour unter dem Motto „Den Hembach begleiten“, statt. Trotz zweifelhafter Wetterprognose nutzten 33 Radlerinnen und Radler die Gelegenheit, den Hembach bei sportlicher Betätigung näher kennenzulernen. Nach einer kurzen Begrüßung durch Fritz Schrödel startete die Tour an der Hembach-Brücke vor der Kfz-Werkstatt Sommer in Furth, wo Karlheinz Raab Wissenswertes über diesen Schwanstettener Ortsteil zu berichten wusste. Unter anderem erfuhren die Anwesenden, dass der Hembach wegen früher dort heimischer Auerhähne einst Hennabach hieß. Erich Dums von den “Bachpaten“ erläuterte am „Streichwehr“ die Entwicklung des Werkkanals, einer Ableitung des Hembachs, von seiner Entstehung bis heute. Beim Aufenthalt an der Obermühle, früher auch Muscatmühle nach seinem damaligen Besitzer genannt, erläuterte Heiko Könicke die Geschichte und die Nutzung dieser Mühle, die er zusammen mit den anderen Gebäuden dieses Ensembles in beeindruckender Weise restauriert hat.

Bei Mittelhembach unterquert der Hembach den Main-Donau-Kanal. Leonhard Bayer, der selbst beruflich an der Realisierung beteiligt war, erklärte die Unterdükerung, wie solche Baumaßnahmen korrekt genannt werden, fachmännisch. Weiter ging es zur Oberfichten- und später zur Unterfichtenmühle, die beide lange Zeit als sogenannte Lumpen- beziehungsweise Hadernmühlen zur Herstellung von Papier dienten. Die Qualität des Papiers sei außerordentlich gut gewesen. So fand man sogar auf Notenblättern der Barockkomponisten Bach und Pisendel das Wasserzeichen der Oberfichtenmühle, wie Dr. Klaus Nopitsch den Teilnehmern erklärte. Letzte Station der Tour war die Traumühle, die einst Schwand mit Strom versorgte. Fritz Schrödel erzählte die launige Geschichte von dem damaligen Besitzer, der, wenn man ihn im Wirtshaus zu sehr geärgert hatte, einfach die Mühle abstellte mit dem Ergebnis, dass ganz Schwand im Dunkeln saß.

Zum Abschluss stärkten sich die Teilnehmer in der Pizzeria „La Rosa“, ehe Fritz Schrödel die gelungene Veranstaltung mit einem Dank an die Teilnehmer und an die Referenten schloss. Man merkte es den Worten Schrödels an, dass die Vorstellung des Hembachs eine Herzensangelegenheit für ihn war. Man habe heute gehört und gesehen, welche Bedeutung der Hembach aufgrund des Antriebs von Mühlen und der Bewässerung von Wiesen und Feldern für die Region hatte. Deswegen sei es an der Zeit gewesen, den Hembach stärker ins Licht der Öffentlichkeit zu rücken. Die rege Teilnahme an den beiden Veranstaltungen gibt ihm Recht.

 

Von: Wilhelm Kleinlein (2. Vorstand), Donnerstag, 20. Juli 2017