Obst- und gartenbauverein schwanstetten e.v.

Berichte/archiv

Hochbeete erleichtern die Gartenarbeit

Ältere Menschen haben häufig Probleme beim Bücken. Diese Körperhaltung ist bei der Gartenarbeit jedoch nicht vermeidbar. Hochbeete sind eine rückenschonende Alternative zum herkömmlichen ebenerdigen Gartenbeet und erfreuen sich deshalb immer größerer Beliebtheit. Aus diesem Grund lud der Obst- und Gartenbauverein Schwanstetten zu einem Vortrag mit dem Thema „Hochbeete - planen, anlegen, pflegen“ in die „Bürger Stub’n ein.

Interessiert verfolgen die Zuhörer Holzmanns Ausführungen  © Karin Kleinlein
Interessiert verfolgen die Zuhörer Holzmanns Ausführungen © Karin Kleinlein

Harald Holzmann, Landschaftsgärtner aus Worzeldorf, stellte den zahlreich erschienenen Gartenfreunden unterschiedliche Arten von Hochbeeten vor. Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt, wie die von ihm gezeigten Bilder bewiesen. Darunter waren auch so kuriose Beispiele wie ausgediente Bettgestelle, halbierte Weinfässer oder aufgeschichtete Dachziegel. Tatsächlich ist die Vielfalt nutzbarer Materialien groß. Sie reicht von Holz über Stein, Beton, Kunststoff bis zu Metall. Vorzugsweise werden jedoch Steine oder Holz verwendet.

Durchschnittlich haben Hochbeete eine Größe von 200 x 100 x 80 cm. Wenn die Außenwände aus Holz bestehen, müssen diese auf einer wasserdichten Unterlage - wie zum Beispiel Rabattensteinen - stehen, um das Holz vor dem Verfaulen zu schützen. Außerdem ist eine Folie an den Innenseiten anzubringen. Hier bieten sich wegen ihrer langen Haltbarkeit Teich- oder Noppenfolien an. Nahtstellen sollte man sicherheitshalber nochmals mit einem Stück Folie überkleben. Hasendraht auf der Bodenfläche schützt vor unerwünschten Eindringlingen wie Ratten oder Mäusen.

Die Befüllung von Hochbeeten basiert auf der Regel „von grob zu fein“. Die unterste Schicht dient als Drainage. Deshalb bieten sich dafür grobe Materialien wie Äste, Zweige oder Kieselsteine an. Für die zweite Schicht eignen sich dünne Äste, Holzschnitzel oder Laub. Darüber kann verrotteter Mist, grober Kompost oder grober Humus aufgeschüttet werden. Die letzte Schicht besteht aus Pflanzerde oder Feinkompost. Wer sich das Gießen ersparen will kann eine Bewässerungsanlage, zum Beispiel in Form eines  Tropfschlauches, installieren.

Bepflanzen lässt sich das Hochbeet mit Nutzpflanzen, etwa Gemüse oder mit Blumen. Da es in den ersten beiden Jahren eine große Menge an Nährstoffen enthält sollte man in dieser Zeit sogenannte „Starkzehrer“ wie Tomaten, Gurken oder Zucchini, im dritten und vierten Jahr sogenannte „Mittelzehrer“, beispielsweise Erdbeeren, Rettich, Rote Beete oder Möhren anpflanzen. In den Jahren danach eignen sich Feldsalat, Rucola oder Kräuter, sogenannte „Schwachzehrer“. Hochbeete sind in der Regel etwa sieben Jahre ergiebig, danach sollte man das komplette Innenleben austauschen.

Mit einer Vielzahl an Informationen, launig und verständlich vorgetragen, entließ Holzmann die Zuhörer in den Abend - nicht ohne den einen oder anderen zum Bau eines Hochbeetes animiert zu haben.

 

Von: Wilhelm Kleinlein (2. Vorstand), Mittwoch, 20. September 2017