Obst- und gartenbauverein schwanstetten e.v.

gartentipps

Fitnesskur im Staudenbeet

 

 

Teilen und Umsetzen

Das Reich der Stauden ist riesig und bringt recht unterschiedliche Gewächse hervor. Allen gemeinsam ist, dass ihre unterirdischen Teile überwintern, während die oberirdischen meist absterben, jedoch in der Folgesaison neu austreiben. Die Pflanzen werden also im Lauf der Zeit immer älter und ihre Horste, Polster, Teppiche oder Schöpfe immer breiter. Die allereinfachste Methode der Vermehrung, die bei fast allen Stauden funktioniert, ist daher die Teilung. Der beste Zeitpunkt richtet sich bei den Stauden nach der Blütezeit. Frühblüher teilt man am besten im Herbst, Spätsommer- und Herbstblüher besser im Frühjahr. So haben die Pflanzen jeweils genügend Zeit neu einzuwurzeln. 

Als klassischer Zeitpunkt zum Teilen und Umpflanzen von Spätblühern gilt zwar das Frühjahr, durchführen lassen sich die Arbeiten aber auch im Oktober, ohne dass die Pflanzen Schaden nehmen. 

 

Herbstastern

Vor allem in die Jahre gekommene Herbstastern danken eine regelmäßige Verjüngung mit neuer Vitalität. Bei ungleichmäßiger Bodenfeuchtigkeit, z.B. in trockenen Sommern, haben diese Stauden häufig mit Pilzkrankheiten zu kämpfen. Befallene Astern werden deshalb nach der Blüte ohnehin zurückgeschnitten, auch wenn so die winterschmückende Wirkung verloren geht.  

Die eingekürzte Staude mit dem Spaten oder einer Grabegabel ausstechen. Verkahlte Bereiche, die sich häufig in der Pflanzenmitte befinden, nach dem Teilen nicht wiederverwenden, sondern auf den Kompost werfen. Vor dem Einpflanzen die Teilstücke unbedingt von sämtlichen Unkräutern befreien. Ist die Staude stark von Quecke oder Giersch durchsetzt, die Erde am besten komplett entfernen, beispielsweise durch Ausspülen im Wassereimer. Dann die einzelnen Triebe gruppenweise setzen. Die neue Pflanzstelle muss ebenfalls unkrautfrei sein – möglichst etwas weiträumig säubern. Dann werden die Astern nicht gleich wieder von dem unerwünschten Aufwuchs bedrängt. Das Angießen nicht vergessen, damit sich Hohlräume im Boden schließen, die Jungpflanzen nicht austrocknen und gut anwachsen. 

 

Teilen von Iris und Pfingstrose

Klassisch werden Stauden im Herbst oder Frühjahr geteilt. Bei einigen Pflanzen geschieht dies besser im Sommer. Bekanntes Beispiel dafür ist die Bart-Iris, die nach der Blüte aufgenommen wird. Ähnlich verhält es sich mit Pfingst- und Lenzrosen. Diese sollten zwar möglichst lange am selben Platz stehen, wird jedoch ein Umpflanzen notwendig, ist Ende August, Anfang September der beste Zeitpunkt. Dann bilden die genannten Pflanzen neue Wurzeln und wachsen bis zum Winter gut an. Nach dem Abschneiden der Blätter wird die Pfingstrose mit der Grabegabel aus der Erde geholt. Bei der Teilung nimmt man am besten eine zweite Grabegabel zu Hilfe. Gepflanzt werden die Teilstücke an einem großzügig gelockerten, vollsonnigen Platz. Der Triebansatz darf dabei nur 2 – 3 cm tief unter der Erde liegen, damit sich neue Blüten entwickeln können. Nach dem Andrücken die Pflanzung kräftig gießen.

 

Staudenrückschnitt erfüllt mehrere Zwecke

Bei remontierenden Stauden wie Steppen-Salbei, Schafgarbe und Rittersporn regt ein tiefer Rückschnitt direkt nach dem Abblühen einen zweiten Blütenschub an. Hier lohnt eine zusätzliche Düngergabe, um die Bildung frischer Triebe zu fördern. Mit einem kompakten Neuaufbau danken Frauenmantel, Storchschnabel und Katzenminze die Schnittmaßnahme. Der Ausbreitungsdrang kurzlebiger Stauden, etwa von Akelei und Fingerhut, lässt sich durch das rechtzeitige Entfernen welker Blütenstände unterbinden. Hohe Stauden lassen sich jetzt noch mit einer Stütze versehen, damit sie an windigen Tagen oder nach Regenfällen nicht abknicken. Bleibt der Niederschlag aus, wird durchdringend, aber möglichst in großen Abständen gegossen. Insbesonders bei jungen Staudenpflanzungen ist eine gute Wasserversorgung wichtig.