Praxistipp für kleine Gärten Gut sortierte Baumschulen bieten verschiedene Obstsorten als Spalierbäume an. Diese sind zwar relativ teuer, erleichtern aber wenig geübten Gärtnern die Kultivierung, da das Grundgerüst bereits angelegt ist. Mindestens jeweil ein Schnitt im Frühling und im Sommer ist dann weiterhin nötig, damit die Form erhalten bleibt. Wer ein Obstgehölz selbst als Spalier heranbilden möchte, verwendet einjährige Veredelungen. Wichtig ist es, auf die Wüchsigkeit der Veredelungsunterlage zu achten. Für die meisten Spalierformen wählt man schwach- bis mittelstark wüchsige Unterlagen.
Schöner Wuchs ganz ohne Schnitt
Im Winter wird allerorten eifrig gestutzt und gesägt. Bei Sommerblühern, etwa Schmetterlingsflieder und
Rispen-Hortensie, lässt sich dadurch die Blütenfülle und bei Obstgehölzen der Ertrag steigern. Forsythie, Pfeifenstrauch und Weigelie schneidet man dagegen erst nach dem Frühjahrsflor
und wieder andere möglichst gar nicht. Langsam wachsende Gehölze nicht stutzen. Zu Letzteren zählen wertvolle Gehölze wie Zaubernuss, Blumen-Hartriegel und Magnolie, die sich erst mit
den Jahren zu voller Schönheit entwickeln. Sie büßen ihre malerische Form ein, wenn man ihnen mit der Gartenschere zu Leibe rückt. Außerdem verdichtet der nachfolgende Neuaustrieb die
Krone. Gleiches gilt für Flügel-Spindelstrauch, Duftschneeball, Fächer- und Schlitz-Ahorn. Lediglich behutsames Auslichten ist gestattet, z.B. wenn Äste nach innen wachsen, aneinander
scheuern oder verletzt sind.